- Tarot ist ein Kartenspiel mit 78 Karten, die einen typischen Aufbau zeigen: 22 große und 56 kleine Arkana (»Geheimnisse«). Die kleinen Arkana teilen sich auf in die vier Reihen Stäbe, Kelche, Schwerter und
Münzen. - Die Tarot-Karten entstanden in der italienischen Renaissance, um 1430 in Mailand und Bologna. Wer die ersten Tarot-Karten malte, ist heute offen; der hin und wieder erwähnte Bonifatio Bembo war es jedenfalls nicht. Spielkarten gab es schon mindestens 800 Jahre vor den ersten Tarot-Karten.
- Mit Tarot wurden zum ersten Mal Trumpfkarten ins Kartenspiel eingeführt. Die Tarot-Karten wurden viele Jahrhunderte lang als Gesellschaftsspiel und »reines Kartenspiel« benutzt.
- Erst im 19. Jahrhundert (genau genommen seit 1781) gibt es Anhaltspunkte für eine esoterisch-symbolische Interpretation der Tarot-Karten. Das 19. Jahrhundert erlebt die Blütezeit des klassischen Okkultismus. Viele kleine Gruppen, meist getrennt voneinander, vertiefen sich in die Tarot-Symbolik. Daneben blüht im 19. Jahrhundert auch das Wahrsagen mit Karten jeder Art.
- Der heutige Boom, die weltweite Verbreitung des Tarot-Kartenlegens beginnt in den 1970er Jahren in der westlichen Welt.
- Seitdem haben sich neue Standards eingebürgert, die uns heute weitgehend selbstverständlich sind: Der erste dieser Standards ist die große Vielzahl von erhältlichen Tarot-Decks. Es gibt inzwischen mehr als tausend verschiedene Tarot-Sorten. Viele hundert davon sind heute im Handel erhältlich.
- Neu, doch heute selbstverständlich, ist auch die große Zahl von Anwendungsformen und Legemustern. Neben eine große Auslage mit vielen Karten, die an bestimmten Wendepunkten des Jahres oder der persönlichen Entwicklung gelegt wird, tritt vor allem die Tageskarte.
- Die Tageskarte wird morgens oder abends gezogen, in der Regel ohne eine bestimmte Frage. Sie zeigt in einem Bild Lage und Aufgabe und einen Vorschlag für den nächsten Schritt.
- Die Kenntnis der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde und ihre Zuordnung zu den vier Farbreihen Stäbe, Kelche, Schwerter und Münzen ist ein Schlüssel der modernen Tarot-Deutung. Jede/r kann sich ein Bild davon machen und kann selbst beginnen zu deuten.
- Die Karten werden heute fast überall als Spiegel verstanden. Das hat es weder in der Renaissance-Zeit noch im 19. Jahrhundert auch nur ansatzweise gegeben. Als Spiegel vermitteln die Tarot-Karten stets auch ein Angebot zur Selbsterfahrung. Und: Man kann nicht für andere in den Spiegel schauen (mit anderen – ja).
(aus: Tarot Basics Waite, als PDF-Datei)
Keine Antworten an "Die 10 wichtigsten Informationen zum Tarot im Überblick"